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Rückblick auf die Geschichte der

Arenberger Caritasvereinigung e.V. und des Caritashauses St. Elisabeth

Die Geschichte der Arenberger Caritasvereinigung e. V. reicht bis in das vergangene Jahrhundert zurück. Der Gründer, Matthias Kinn, wurde am 17. Mai 1847 in Weidingen bei Bitburg geboren. Bereits als junger Priester machte er die Beobachtung, „dass in den entlegenen Eifeldörfern, die weder Arzt noch Schwesternhaus besitzen, die armen Kranken durch Mangel an geordneter und sachkundiger Pflege sich in doppelt trauriger Lage befinden.“ Seine Idee war, dass eine Jungfrau aus der Gemeinde in der Pflege ausgebildet wird, die dann bei Verwandten im Ort wohnen kann und die Kranken versorgt und pflegt. So könne die kleine Landgemeinde ohne allzu großen Geldaufwand eine pflegerische Versorgung sicherstellen.

Im Jahre 1878 bildete Kinn in seiner Pfarrei zusammen mit einem Arzt das erste Mädchen als „Krankenbesucherin“ aus, und er entfaltete in den nächsten Jahren eine rege karitative und organisatorische Tätigkeit. Durch seine Vorarbeiten trug er wesentlich zur Gründung des Deutschen Caritasverbandes bei.

Gegen Ende der achtziger (1889) Jahre siedelte Kinn als Rektor in das Mutterhaus der Dominikaner nach Arenberg über. Hier hatte er die Zeit und die nötige Unterstützung, seine Kurse in ländlicher Krankenpflege zu entwickeln und durchzuführen. Die Kurse fanden gute Resonanz, sie wiederholten sich bald alljährlich und die Zahl der Schülerinnen wuchs rasch. Kinn musste daran denken, ein eigenes Kurshaus zu bauen.

Zu dem Zweck gründete er 1906 zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Monsignore Dr. Werthmann, die „Charitasvereinigung für Landkrankenpflege und Volkswohl“ als eingetragenen Verein, welcher dann 1909/10 mit Unterstützung der Landesversicherungsanstalt der Rheinprovinz das „herrliche Charitashaus zu Arenberg“ erbaute. Es erhielt den Namen: „Charitashaus St. Elisabeth“. Die Dominikanerinnen übernahmen nach vertraglicher Regelung die Haushaltsführung und stellten auch die Lehrschwestern.

Durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde diese Entwicklung unterbrochen; das Caritashaus wurde Lazarett. Bis dahin waren in 27 Hauptkursen 760 Schülerinnen ausgebildet worden. Kinns Werk hatte bei oberster geistlicher und weltlicher Behörde Anerkennung gefunden. Der Kaiser zeichnete ihn mit der Roten-Kreuz-Medaille aus, der Hl. Vater verlieh ihm den Monsignore Titel. Am 18. Juli 1918 verstarb Matthias Kinn.

Die veränderten Zeiten nach dem Krieg brachten es mit sich, dass niemand mehr ehrenamtlich ohne ausreichende Vergütung Krankenpflege ausüben konnte. Die Kurse wurden daher erweitert, und man prägte das Berufsbild der Landkrankenpflegerin.

Die einschneidenden Veränderungen der politischen Verhältnisse in Deutschland ab dem Jahr 1933 brachten für die Caritasvereinigung und ihre Schwestern nun schwere Zeiten mit sich. So bedurfte es, laut eines 1938 veröffentlichten Gesetztes, zur berufsmäßigen Ausübung der Krankenpflege einer staatlichen Erlaubnis, die nur bei politischer Zuverlässigkeit und nach Absolvierung einer staatlich anerkannten Krankenpflegeschule erteilt wurde. Um Weiterarbeiten zu können, mussten die Caritasschwestern sich ihren „braunen Schwestern“ unterstellen.

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1938 wurde das Caritashaus zunächst Hilfskrankenhaus, danach Lazarett und 1944 durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt. Nach dem Wiederaufbau begann nach altbewährtem Modell 1948 der erste Kurs nach dem Krieg, bis in die 1970ger Jahre.

1968 fand der letzte Ausbildungskurs statt, da ein neues Krankenpflegegesetz in Kraft trat. Die Zeit nach dem Krieg war turbulent und erforderte eine ständige Neuausrichtung. Seit 1951 wurden Kinder aus großen Städten am Rhein zur Erholung aufgenommen. Ab den 60ger Jahren gab es für examinierte weibliche und männliche Krankenpflegekräfte Seminare zur Ausbildung zur/m Unterrichtsschwester/ -pfleger und zur Pflegedienstleitung. Auch hauswirtschaftliche – soziale Lehrgänge wurden angeboten. Um 1989 richtete man vorübergehend ein Übergangswohnheim für Aus- und Übersiedler ein.

Immer hatte man die Nöte der Zeit erkannt und die Arbeit inhaltlich an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet. So war es ganz selbstverständlich, dass mit der ganzheitlichen Pflege und sozialen Betreuung älterer und alt gewordener Menschen begonnen wurde. Es erfolgten 1969 die Einrichtung von 47 Plätzen zur Betreuung pflegebedürftiger Menschen, 1986 der Anbau Haus Camillus mit 22 Pflegebetten und 1990 die Gründung der stationären Altenhilfe im Haus Karin mit 44 Heimplätzen.

Nun begann man, ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept für die Zukunft auszuarbeiten und durch einen Neubau die Erweiterung der Altenpflege und Altenbetreuung auf ein modernes, solides Fundament zu stellen.

Entstanden und vollendet sind die Gebäude in der heutigen Form, das Wohnheim für ältere Menschen mit 164 Plätzen, als Modellprojekt vom Bundesministerium für Familie und Senioren 1993 anerkannt.

Heute ist das Caritashaus eine moderne Altenhilfeeinrichtung mit insgesamt 164 Plätzen für vollstationäre Pflege und Kurzzeitpflege, mit einem Haus für ca. 20 Tagespflegegäste und einem Haus für Betreutes Wohnen. Das Caritashaus ist in Trägerschaft seines gemeinnützigen Vereins, der Arenberger Caritasvereinigung e.V. Als moderner Dienstleister für Altenhilfe beschäftigt der Träger rund 140 Mitarbeiter/innen in den Berufen der Altenpflege, der Hauswirtschaft, der Verwaltung und der Sozialen Betreuung.

Das Caritashaus versteht sich als ein offenes Haus, eingebunden in die Vororte der rechten Rheinseite der Stadt Koblenz mit vielen Kontakten und Besuchen verschiedener sozialer und gemeinnütziger Institutionen und Vereinen.